Unsere Tiere

Vorderwälder Rind

Unsere Herde besteht aus acht Mutterkühen mit Kälbern und einem Deckbullen der Rasse Vorderwälder. Bei der Umstellung von Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung haben wir bewusst unsere treuen Milchkühe behalten und darauf verzichtet, auf eine reine Fleischrasse umzustellen. Obwohl es sich bei den Vorderwäldern um eine Zweinutzungsrasse (Milch und Fleisch) handelt und eine reine Fleischrasse wirtschaftlicher wäre, halten wir bewusst an dieser alten, gefährdeten Rasse fest, die aus dem Südschwarzwald stammt und auf Grund der Größe und Vitalität perfekt an die Beweidung unserer Steilhänge angepasst ist.

Von der Milchkuh zur Mutterkuh

Unsere Kühe wurden bis Ende 2019 alle gemolken und waren den täglichen Umgang mit dem Menschen gewöhnt. Sie lassen sich alle anfassen und mit dem Strick führen. Für uns ist es sehr wichtig, dass der tägliche Umgang mit unseren Tieren für beide Seiten entspannt ist. Die Tiere kennen uns, sind Hunde und Kinder gewöhnt und wir können uns jeder Zeit gefahrlos zwischen den Tieren bewegen. Bei uns steht das Wohl des einzelnen Tieres an erster Stelle, was auch bedeutet, dass die Wirtschaftlichkeit nicht über das Tierwohl gestellt wird.

Im Sommer lebt unsere Herde Tag und Nacht auf der Weide, im Frühjahr und Herbst sind die Tiere tagsüber draußen und nachts im Stall. In den kalten Wintermonaten werden die Tiere im Laufstall auf Stroh und mit kleinem Auslauf gehalten, da die Steilhänge im Winter selbst für unsere Kühe zu rutschig sind. Die Kälber werden je nach Jahreszeit auf der Weide oder im Stall geboren und sind vom ersten Tag an bei ihren Müttern. Im Sommer holen wir die Tiere auch gelegentlich in den Stall, um zum Beispiel zu überprüfen, ob auf der Weide geborene Kälber und deren Mütter wohlauf sind.

Im Sommer fressen unsere Tiere das kräuter- und blumenreiche Gras der Bergwiesen und werden täglich mit etwas Kraft- und Mineralfutter zugefüttert. Hierbei haben wir täglich Kontakt zu den Tieren und kontrollieren sie auf Verletzungen oder Erkrankungen. Im Winter besteht das Futter aus Heu und Grassilage aus eigenem Anbau und zusätzlich etwas Kraft- und Mineralfutter.

Wir sind überzeugt davon, dass man durch eine artgerechte und durchdachte Tierhaltung den meisten Krankheiten vorbeugen kann. Folgende Dinge tragen dazu bei, unsere Tiere gesund zu halten:

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Sommer an der frischen Luft mit viel Bewegung auf unseren Bergwiesen

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Im Winter Laufstall auf Stroh: heller Stall mit frischer Luft ohne Zug

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Kälberschlupf“ als Ruheort für die Kleinen

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Abkalbung auf der Weide oder im Winter in einer extra „Abkalbebox“

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die Kälber trinken sofort nach der Geburt bei ihren Müttern und sind so vor Krankheiten geschützt

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regelmäßige Kontrolle der Tiere auf Erkrankungen

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Kotuntersuchungen der Jungtiere, ob eine gezielte Entwurmung nötig ist

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2 x im Jahr professionelle Klauenpflege

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qualitativ erstklassiges Raufutter und Mineralfutter

Mir liegt die Gesundheit unserer Tiere persönlich am Herzen. Ein vorbeugender Einsatz von Medikamenten ist nicht nötig, wenn die Haltung und die Fütterung auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist. Sollte doch einmal ein Tier erkranken, steht für uns das Wohl des einzelnen Lebewesens vor dem wirtschaftlichen Nutzen. 

Andrea Thoma

Tierärztin